ERIDANOS

Schule für Craniosacral Therapie                                                     und osteopathische Weiterbildungen

Philosophie der Schule 

Struktur trifft Biodynamik - Biodynamik trifft Struktur

In der ägyptischen Mythologie ist der Himmelsfluss ERIDANOS die Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und der ägyptischen Totenwelt. Er wurde auch 'Strom des Lebens' genannt. Die Geschichte der Mythologie geht natürlich noch weiter, aber hier soll der Fluss als Namensgebung dienen und keinesfalls den Anschein erwecken, dass wir Tote wieder ins Leben zurückführen. Vielmehr stellt die Eigenschaft eines Flusses die zentrale  Philosophie der Osteopathie und in dieser Schule im Besonderen der Craniosacral Therapie dar. Ein Fluss fliesst. Was hier als etwas banaler Satz daher kommt, bei dem man sich zugegebenermassen ein Schmunzeln kaum verkneifen kann, stellt in unseren Körpern die Ursache für Gesundheit dar. Und im umgekehrten Fall, wenn der Fluss nicht fliesst oder gestaut ist, natürlich die Ursache für Krankheit. Die Grundlage der veno-lymphatischen craniosacralen Osteopathie ist die genaue Kenntnis der Anatomie und Physiologie und die daraus resultierenden funktionellen Zusammenhänge dieser Informationen. Aus diesem Grund wird bei ERIDANOS auch viel Wert auf dieses Basiswissen gelegt. Diese Grundlagen drehen sich um die Themen, die neben dem kontrovers diskutierten Craniosacral Rhythmus ebenfalls eine unglaublich oder vielleicht sogar überraschend grosse  Rolle spielen. So werden beispielsweise die funktionelle Anatomie der Hirnhäute mit ihren venösen Blutleitern, die Hirnflüssigkeit, die Flüssigkeitsverschiebungen innerhalb des Schädels und die Durchtrittsstellen der Gefässe und Nerven einen interessanten, neuen Blickwinkel auf die Craniosacral-Therapie bilden. Einen der wichtigsten ‚Blickwinkel‘ in diesem Zusammenhang stellen die Fluktuationen der venösen und lymphatischen Flüssigkeiten dar. So kommt den venösen Verbindungen zwischen dem Inneren und dem Äusseren des Schädels eine ausserordentliche Bedeutung zu. Das Bild eines herkömmlichen Gartenschlauchs, auf dem ein Kind steht und das Wasser am Weiterfliessen hindert, entspricht oft der Situation im menschlichen Körper, wobei das Blut, die Hirnflüssigkeit oder die Lymphflüssigkeit durch andere Strukturen (z.B. Muskulatur oder Hirnhäute) am Weiterfliessen gehindert wird und somit Ursache von Störungen, Symptomen oder Krankheiten sein kann. Die Kunst besteht nun darin, das Kind auf einfühlsame Weise davon zu überzeugen, dass es nicht mehr auf dem Schlauch stehen darf ! Für diese Kunst müssen wir wissen wo der Schlauch (Arterie, Vene, Lymphgefäss, Nerven) sich befindet und wie das Kind heisst (Muskel, Hirnhaut, Organe, etc) und wie wir es dazu bringen, nicht mehr auf diesem Schlauch zu stehen. Andrew Taylor Still’s Ausspruch:‚Der Osteopath sucht die Ursache, entfernt die Obstruktion und lässt das Heilmittel der Natur, das arterielle Blut, den Arzt sein.‘ (Das grosse Still-Kompendium, 2002) steht hierfür als Leitsatz, und das schon seit über 100 Jahren. Auch der Craniosacral Rhythmus, der in den biodynamischen Modellen der Craniosacral Therapie den Kern der Behandlung darstellt, wird als wertvolle Kombination einen wichtigen Ausbildungsteil dieser Schule bilden. Obwohl bis heute jeglicher wissenschaftliche Beweis für diesen Rhythmus fehlt, so zeigt die Vergangenheit und die Erfahrung, dass die Arbeit mit dem Craniosacral Rhythmus eine wunderschöne Möglichkeit ist, den Menschen aus einer anderen Perspektive zu betrachten und Symptome damit zu beeinflussen. 

Nur weil wir etwas nicht wissenschaftlich beweisen können, heisst das noch lange nicht, dass es nicht existiert. Das sollte uns die Vergangenheit gelehrt haben. Die Erde war ja auch nicht immer eine Kugel :-) Karl Jaspers schrieb 1996: ‚Das Unheil menschlicher Existenz beginnt, wenn das wissenschaftlich Gewusste für das Sein selbst gehalten wird und wenn alles, was nicht wissenschaftlich ist, als nicht existent gilt.‘ Dieser Teil der Ausbildung entfernt sich vom strukturellen Teil der Ausbildung und konzentriert sich auf eine inhärente (‚innewohnende‘) Kraft in der Hirnflüssigkeit. Diese Kräfte sind schon seit Sutherland die selbstheilenden Mechanismen des Körpers, um selbständig Korrekturen im gesamten Körper von innen heraus vornehmen zu können. Der aus diesen Beobachtungen entstandene Begriff des ‚Primär Respiratorischen Mechanismus‘ erfordert vom Therapeuten Sensibilität und Achtsamkeit und die Fähigkeit dem menschlichen Organismus auf einer tieferen Ebene zu begegnen, um die feinen Flüssigkeitsverschiebungen wahrzunehmen. Auch die biodynamische Craniosacral Therapie hat Flüssigkeiten im Fokus und somit schliesst sich der Kreis. Jede anatomische Struktur (insbesondere jene, die sich unmittelbar am Schädel befinden, wie z.B. die Schädelnähte, die Muskulatur oder Spannungen in einzelnen Knochen, usw) kann die Flüssigkeitsbewegungen stören. Demzufolge wäre es sinnvoll, den menschlichen Körper aus mehreren Perspektiven zu betrachten und sowohl strukturelle als auch biodynamische Elemente in eine umfassende Behandlung einfliessen zu lassen. Das Ziel soll es sein, den/die Student/in auf seine/ihre praktische Tätigkeit vorzubereiten und Sicherheit im Umgang mit den Patienten zu vermitteln. Aus diesem Grund wird viel Wert auf die praktische Arbeit und das Einüben von Behandlungsmethoden gelegt. Der Student wird in seiner Individualität respektiert. Genauso wenig wie wir unsere Patienten mit einem starren, eingefahrenen Muster von Behandlungen helfen können, genauso wenig soll die Ausbildung die Studenten in ein Muster zwingen. Vielmehr sollte auch die Persönlichkeit des Einzelnen Teil der Therapie sein.

Da uns viel an einer angenehmen und familiären Atmosphäre während des Unterrichts liegt und die Erfahrung gezeigt hat, dass der Lerneffekt viel höher ist, sind die Kurse auf 12 Teilnehmer limitiert.

 

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